Arzt- und Zahnarzt Preise

Überteuerte Zahnarztkosten: Regelversorgung und Co.

Als Patient geht man immer davon aus, dass die Regelversorgung, die von der GKV bezahlt wird, nicht die beste Therapiemöglichkeit darstellt und daher immer eine Zuzahlung erfolgen muss, um eine adäquate Therapie zu erhalten. Diese Art der Therapie deckt das Mindeste ab, aber auch nicht mehr.

Zahnärzte weisen oft versteckt darauf hin, dass eine höhere Leistung empfehlenswerter ist, als die die von der Kasse bezuschusst wird. Zu diesem Resultat kommt ein deutsches Sachverständigengutachten.

Durch solche Kommunikationstricks können von den Zahnärzten die Kosten – durch fehlende Transparenz und Unwissenheit des Patienten – künstlich in die Höhe getrieben werden, um somit ihr Budget aufzubessern. Die Zahnärzte arbeiten nach dem Prinzip, den Patienten durch Unwissenheit teurere und teilweise unnötige Behandlungen aufzuschwatzen.

In der sog. WidO-Studi der AOK wurde ein Test mit acht Probanden durchgeführt, die sich bei acht verschiedenen Zahnärzten vorstellten und demnach auch genauso viele unterschiedliche Diagnosen und Therapievorschläge erhielten. Die jeweiligen Behandlungskosten reichten von angemessen bis maßlos überteuert. Der AOK-Bundesverband gibt der Intransparenz und dem neuen Abrechnungssystem die Schuld an den Ergebnissen der Studie.

Dieser Mangel an Transparenz führt eben auch dazu, dass sich kaum ein Zahnpatient einen zweiten Therapievorschlag eines anderen Zahnarztes einholt. Viele trauen sich auch einfach nicht, aufgrund ihrer Loyalität zu ihrem alten Zahnarzt.

Deshalb gibt es jetzt eine neue Möglichkeit, um sich ganz einfach eine zweite Meinung einzuholen. Preisvergleichssysteme im Internet, wie MediKompass, versprechen eine anonyme, unabhängige, kostenlose, unverbindliche und vertrauenswürdige Auktion auf den Heil-und Kostenplan. Die registrierten Zahnärzte in Ihrer Nähe können den anonymisierten HKP einsehen und können daraufhin ein günstigeres Gebot für ihre Behandlung abgeben. Nach Ablauf des Preisvergleichs können Sie selbst entscheiden, ob Sie bei dem Zahnarzt ein Beratungsgespräch wahrnehmen wollen, bzw. die Behandlung bei einem anderen Zahnarzt durchführen lassen wollen.

Zusammensetzung der Zahnarztkosten

Für die Vergütung zahnärztlicher Behandlungen gibt es zwei verschiedene Gebührenverzeichnisse: die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) und den Einheitlichen Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen (BEMA).

Grundsätzlich gilt, dass alle zahnärztlichen Leistungen nach der GOZ bezahlt werden müssen, soweit durch Bundesgesetze nicht etwas anderes bestimmt wurde. Gesetzliche Krankenkassen sind dazu verpflichtet, die zahnärztlichen Leistungen für ihre Mitglieder auf der Basis des BEMA zu vergüten. Der BEMA ist Bestandteil der Bundesmantelverträge und wird zwischen der KZBV und dem Spitzenverband der Krankenkassen vereinbart.

Gesetzlich krankenversicherte Patienten können in vielen Fällen privatzahnärztliche Leistungen in Anspruch nehmen, ohne ihren Kassenzuschuss zu verlieren. Diese werden als außervertragliche Leistungen bezeichnet. Der Zahnarzt muss den Patienten über den Anspruch auf Sachleistungen und die zusätzlichen Kosten aufklären, bevor der Patient mit seiner Unterschrift der Behandlung zustimmt. Dazu muss der Zahnarzt den Umfang der vertragszahnärztlichen Leistungen und mögliche Schnittstellen zur privatzahnärztlichen Versorgung genau kennen. Außerdem muss er genauestens über die rechtlichen Voraussetzungen zur Vereinbarung von Leistungen mit dem Patienten Bescheid wissen.

Leistungen, die innerhalb des Sachleistungssystems anfallen, dürfen von den Patienten nicht privat bezuschusst werden (Zuzahlungsverbot). Taucht eine zahnärztliche Leistung im Leistungskatalog einer GKV auf, kann der Patient zu GKV-Bedingungen behandelt werden. Dies gilt unabhängig davon,  welche Behandlungsmethode der Zahnarzt einsetzt. Wenn der Arzt dabei aber eine aufwendigere oder teurere Behandlung durchführt, darf der Patient trotzdem zu keiner Zuzahlung aufgefordert werden.

Ausnahmen beim Zuzahlungsverbot betreffen die Bestimmungen zur Mehrkostenvereinbarung bei Füllungen und bei Zahnersatz. Diese sind hier sogar gesetzlich vorgesehen (§ 55 Abs. 4 SGB V). Der gesetzlich Versicherte erhält die Leistung, die von der GKV vorgesehen ist und muss lediglich die Mehrkosten selbst tragen. Eine private Zahn-Zusatz-Versicherung kann den Eigenanteil weiter senken.

§ 55 Abs. 4 SGB V

„Wählen Versicherte einen über die Regelversorgung gemäß § 56 Abs. 2 hinausgehenden gleichartigen Zahnersatz, haben sie die Mehrkosten gegenüber den in § 56 Abs. 2 Satz 10 aufgelisteten Leistungen selbst zu tragen.“

Zahnärztliche Leistungen, die Teil der BEMA sind oder über die Richtlinien des SGB V hinausgehen, werden dem Patienten entsprechend der GOZ in Rechnung gestellt.

Dies kann geschehen, wenn z.B. die Behandlung von der GKV ausdrücklich ausgeschlossen wurde (KFO-Behandlungen), die Therapie kein Bestandteil des BEMA-Leistungskatalogs ist (Bsp.: elektrometrische Längenbestimmung), die Anwendung den wirtschaftlich-vertretbaren Rahmen der GKV sprengen würde oder eine reine Wahlleistung des Patienten darstellt (Bsp.: Entfernung der Amalgamfüllung). Nur Privatzahnärzte, die keine Kassenzulassung haben und somit nicht an der vertragszahnärztlichen Versorgung teilnehmen, rechnen stets nach der GOZ ab.

Zahnarzt-Kosten nach ausgewählten Bundesländern

Die Daten zu Behandlungskosten nach Preisvergleichen wurden im Rahmen einer Zahnärzte-Befragung erhoben. Der Wert für den Kostenpunkt ohne Preisvergleich wurde anhand eines Durschnitsswertes für Ersparnisse generiert. Der Vermerk n.h. bedeutet "nicht erhoben".
Bitte beachten Sie, dass Durschnittswerte immer nur einen Anhaltspunkt bieten können. Wer bzgl. seiner Zahnarztkosten auf Nummer sicher gehen möchte, sollte einen eigenen Zahnarzt-Preisvergleich durchführen

Weitere Möglichkeiten sich über Zahnarzt Preise zu informieren

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Antworten auf allgemeine Fragen, die Sie als Patient stellen könnten, geben Ihnen die Berater der Unabhängige Patientenberatung (UPD).